Man traveling in a camper-van is working out in nature

Lebensenergie – Ergründe mit mir das Geheimnis der Energie, die dir die Kraft zu Leben gibt

Einführung

Heute möchte ich dich dzu einladen das Thema Lebensenergie mit mir gemeinsam einmal aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, um den roten Faden zu erkennen, der alle dem zugrunde liegt. Denn wenn du weißt was Lebensenergie ist und wie sie entsteht, weißt du auch was du tun kannst um dich zukünftig energiegeladen zu fühlen und deine inneren PS kraftvoll auf die Straße zu bringen.

Qi, Lebensenergie aus Sicht der TCM (traditionelle chinesische Medizin)

Nach der chinesischen Medizin ist Qi die Urkraft die allem im Universum zugrunde liegt, also auch dir. Voraussetzung dafür das Qi frei fließen kann ist eine dynamische Balance zwischen den beiden polaren Kräften Yin und Yang, vergleichbar den Plus- und Minus-Pol einer Stromquelle. Die Spannung die dadurch aufgebaut wird ermöglicht das der Qi-Strom frei fließt. Einatmen und Ausatmen, Tag und Nacht, Licht und Schatten, Sonne und Regen beides ist notwendig, um Leben hervorzubringen und zu erhalten.

Nach der chinesischen Medizin gibt es viele verschiedene Formen von Qi, viele verschiedene Ausgestaltungen, in denen Qi in Erscheinung treten kann. Beispielsweise gibt es ein angeborenes Qi, ein Nahrungs-Qi, ein Atmungs-Qi und ein Qi für jeden Organ-Funktionskreis, das durch den zugehörigen Meridian (Energiekanal) fließt. Dabei hat jedes Organ für 2 Stunden des Tages eine Hoch-Zeit, in der seine Energie besonders stark fließt. Diese Zeiten kannst du der Organ-Uhr der TCM entnehmen. Sie sind bedeutsam für Diagnosestellung und Therapie. Denn Zeiten zu denen Störungen auftreten lassen Rückschlüsse auf betroffene Organ-Funktionskreise zu und Therapien wirken sehr viel effektiver, wenn man sie zeitlich an die Organ-Uhr anpasst.

Doch nun zurück zu unserem eigentlichen Thema, der Lebensenergie Qi.

Einen Mangel an Qi kannst du nach der TCM an den 5 folgenden Symptomen erkennen:

– (Leistungs-)Schwäche, Kraftlosigkeit

Erschöpfung, leichte Ermüdbarkeit

Blässe

Schwindel, Zittern, Konzentrationsschwäche

Gestörte Immun-Abwehr (häufige Infekte, Allergien, Autoaggressionserkrankungen, Tumore)

Du hast bei deiner Geburt einen bestimmten Topf an angeborener Qi-Energie mitbekommen. Diese Energie ist wie der Sand in einer Sanduhr. Sie rinnt unaufhaltsam durch und kann nicht aufgefüllt werden. Ist sie aufgebraucht, endet das Leben. Du bist dem jedoch nicht völlig machtlos ausgeliefert. Du kannst den Qi-Verbrauch, also die Geschwindigkeit mit der der Qi-Sand durch die Sanduhr rinnt durch einen Lifestyle im Einklang mit den Gesetzen der Natur maßgeblich beeinflussen.

Wichtig ist es insbesondere das Nahrungs-Qi und das Atem-Qi stark zu halten. Das ist möglich durch eine typgerechte Ernährung und bewusste Bewegungs- und Atemübungen an der frischen Luft.

Wir merken uns also: im Sinne der TCM hat Qi insbesondere zu tun mit Ernährung, Atmung, bewusster Bewegung und natürlichem Lifestyle.

 

Prana, Lebensenergie aus Sicht des Ayurveda (der traditionellen indischen Medizin) & Yoga

Nach den Lehren des altehrwürdigen Indiens ist Lebensenergie Prana. Prana ist die Energie des Atem-Windes.

Atem ist Leben. Du kannst einige Wochen ohne Nahrung auskommen, wenige Tage ohne Wasser und nur wenige Minuten ohne Atemluft.

Atem ist zudem Mittler zwischen geistiger und materieller Welt. 

In deinem Körper zentriert sich Lebensenergie vor allem in den Chakras, in denen sie verwirbelt und dann im Organismus umverteilt wird. Prana wird dabei vor allem im Solarplexus (Sonnengeflecht mit dem „Bauchgehirn“), auch Manipura-Chakra genannt, gespeichert. Dieses steht für Willensstärke, Entschlusskraft, Durchsetzungsfähigkeit, Durchhaltevermögen und Selbstmanagement.

Es steht für innere Kraft, Macht und Stärke. Wenn diese wirklich gegeben ist, bedarf es keiner Machtkämpfe und Manipulationsspiele des Egos mehr im Außen.

Du erkennst sie vor allem bei Meistern in den fernöstlichen Kampfkünsten. Sie haben ihre innere Mitte derart gestärkt, dass nichts und niemand im Außen sie so leicht dort heraus und aus ihrer Ruhe bringen kann, wenn das überhaupt möglich ist.

Im Yoga gibt es einen ganzen Zweig, der sich allein mit dem Atem beschäftigt, Pranayama genannt. Pranayama sind spezielle Atemübungen, die darauf abzielen das Prana ganz bewusst zu steigern und so dein Energieniveau zu boosten.

Wir merken und erneut: Lebensenergie hat zu tun mit atmen.

Zudem gilt im Ayurveda der Darm bzw. der Verdauungstrakt, also der Ort der Nahrungsaufnahme, als Wurzel von Gesundheit und Krankheit. Dort ist der Sitz der 3 Doshas, der Bioenergien die deine Konstitution ausmachen, ebenso wie von Agni, deinem Verdauungsfeuer. Ist Agni schwach, kommt es zu Ansammlung von Schlackenstoffen in deinem Körper, die dich mit der Zeit von innen vergiften. Erste Anzeichen sind Probleme mit der Verdauung, die sich einige Zeit nach dem Essen störend bemerkbar machen, ein Übler Geruch, Müdigkeit, Energielosigkeit und nach einiger Zeit eine gesteigerte Infektanfälligkeit. Ganz ähnlich also wie beim Qi-Mangel in der chinesischen Medizin.

Nach beiden Systemen werden übrigens Nahrungsmittel, Kräuter und Gewürze in Anpassung an den individuellen Konstitutionstyp, als bedeutsame Heilmittel angesehen und eingesetzt.

Letztlich ist nach allen bisher genannten Systemen ein Leben im Einklang mit den biologischen Rhythmen und den Gesetzen der Natur von grundlegender Bedeutung für ein energiegeladenes Leben in Gesundheit.

ATP, Lebensenergie aus Sicht der Biologie

Aus Sicht der modernen Naturwissenschaften und der Medizin ist Lebensenergie ATP. ATP ist uralt. Nur seine Entdeckung ist relativ neu. ATP ist die Energie die deine Zellen und damit dich am Leben hält. Umgekehrt dreht sich fast alles im Leben deiner Zellen um die Gewinnung von ATP. Um zu verstehen wie ATP gewonnen wird und was du damit tun kannst um deinen Level an ATP-Energie auf einem optimalen Niveau zu halten, möchte ich dich einladen zu einer kleinen Reise durch den Zellstoffwechsel.

Der Energiestoffwechsel der Zelle läuft ab in 3 Ebenen:

Ebene 1 des Energiestoffwechsels der Zelle

Hier erfolgt die Verarbeitung der Makronährstoffe Zucker, Eiweiß und Fett zu Acetyl-CoA, aktivierter Essigsäure. Dieser Schritt erfolgt überwiegend in Zytoplasma der Zelle, teilweise im Mitochondrium. Er ist abhängig von verschiedenen Hormonen, jeder Menge Enzymen, sowie deren Coenzymen bzw. Cofaktoren, wobei es sich um Vitamine und Mineralstoffe handelt. Zudem bedarf es zu seinem optimalen Ablauf einer aeroben Stoffwechsellage, also Sauerstoff. 

Da es sich um Oxidationsvorgänge handelt, sind Antioxidantien wünschenswert. 

Als Abfallprodukt entsteht Kohlenstoffdioxid, welches abgeatmet werden möchte.

Du merkst, es geht erneut um Nahrung mit ihren Makro- und Mikronährstoffen, sowie um Atmung.

Die beiden weiteren Stufen deines Zellstoffwechsels finden komplett in den Mitochondrien statt, den Haustieren und Kraftwerken deiner Zellen. In meinem vorangegangenen Post habe ich ausführlich davon berichtet.

Ebene 2 des Energiestoffwechsels der Zelle

Diese zweite Ebene stellt der Citrat- oder Zitronensäurezyklus dar, auch als Krebs-Zyklus bekannt. Du kennst ihn bestimmt aus dem Biologieunterricht. 

Zweck des Ganzen ist es, Wasserstoff zu gewinnen. Dieser geht dann in die Atmungskette der dritten und letzten Ebene ein, wo er in seine Einzelbestandteile zerlegt wird, also ein positiv geladenes Wasserstoff (H)-Proton und ein negativ geladenes Elektron. Wozu das gut ist erfährst du gleich.

Ebene 3 des Energiestoffwechsels der Zelle

Diese Ebene ist wie soeben bereits gesagt die Atmungskette, auch als Elektronentransportkette, innere Atmung oder oxidatíve Phosphorylierung bezeichnet. Im Grunde handelt es sich hierbei um eine entschärfte Knallgasreaktion. Bei einer Knallgasreaktion reagiert Wasserstoff mit Luftsauerstoff. Es gibt ein explosives Geräusch, einen lauten Knall und es bildet sich Wasser. Dabei wird jede Menge Energie frei. Im Chemieunterricht in der Schule hat dein Lehrer dich bestimmt versucht damit zu beeindrucken. Es ist das Prinzip nach dem auch Wasserstoffbomben funktionieren. Damit deine Zelle dabei nicht explodiert, hat sie sich die Mitochondrien mit an Bord geholt. Diese enthalten einen Multi-Enzymkomplex, in dem der Wasserstoff fein säuberlich aufgeteilt in seine Plus- und Minus-Ladung von einem Enzym zum nächsten weitergereicht und so sozusagen portioniert auf den Sauerstoff übertragen wird. Dadurch ist es möglich die Energie (ATP) zu gewinnen, ohne dass diese in einer Explosion verpufft.

Die gewonnene Energie wird dann zurück ins Zytoplasma der Zelle befördert, wo sie für lebenserhaltende Funktionen genutzt werden kann.

Für das alles sind erneut jede Menge Enzyme samt ihrer Coenzyme/ Cofaktoren (Vitamine und Mineralstoffe) notwendig. Zudem handelt es sich erneut um Oxidationsprozesse, die durch Antioxidantien neutralisiert werden müssen. 

Du merkst, es geht schon wieder um Nahrung/ Nährstoffe und Atmung/ Sauerstoff

Was sonst noch wichtig ist

Was zudem noch wichtig ist, ist bewusste Bewegung zum Aufbau von Muskulatur, dem Lieblingswohnort deiner Mitochondrien. Ideal sind isometrische Übungen bei weitgehend aerober Stoffwechsellage. Zusetzen bestimmter Aminosäuren (Eiweiße) kann bei sorgsamer Dosierung hilfreich sein. Ein Zuwachs an Muskulatur bedeutet auch immer einen Zuwachs an Mitochondrien und damit eine Zunahme deiner Energie. 

Auch Aufenthalte im Freien, in der Natur und Auftanken deines Organismus samt seiner Mitochondrien mit dem Licht der Sonne boostet ihre Energie. 

Gleiches gilt für kalte Duschbäder in Maßen.

Was bei alle dem jedoch das Allerwichtigste ist: Habe Spaß! Druck und Zwang führt zu nichts. Mit gehirngerechten Techniken ist es leicht eine innere Haltung aufzubauen, die Pflicht in Freude verwandelt. Und nichts boostet dein Energieniveau mehr als Freude am und Liebe zum Leben.